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Wildes Eck für Schneckenjäger

Jeder Garten hält abgelegene, vom Menschen nicht bewirtschaftete Ecken bereit. Von gärtnerischer Nutzung unberührt, finden sich hier Wildpflanzen und Tiere ein. Wildgehölze wie z. B. Holunder, Hartriegel, Salweide oder Haselnuss bilden ein naturnahes, dekoratives Grundgerüst für ein Wildes Eck. Dieses bereichert den Garten ökologisch. Der kühl-feuchte Halbschatten der unberührten Ecke bietet Laufkäfern, Erdkröten, Tigerschnecken, Glühwürmchen und Igeln ein Zuhause. Eine Freude für den Naturgärtner, denn diese Tiere sind Fressfeinde der Spanischen Wegschnecke. Tagsüber dient das Wilde Eck ihnen als Rückzugsort. In der Dämmerung verlassen sie Ihr Versteck und gehen auf die Jagd.Wer diese nützliche Vielfalt im eigenen Garten dauerhaft fördern will, räumt im Herbst und Winter seinen Garten behutsam auf und greift in das Wilde Eck so wenig wie möglich ein. Totholzhaufen, Grasbüschel, Laub oder feuchten Erdmulden und Steinhaufen können guten Gewissens im wilden Eck als Schlupfwinkel für Schneckenjäger belassen werden.

 

Ein Blick auf drei der Schneckenjäger verdeutlicht, wie wichtig das Wildes Eck im Naturgarten ist.

 

Kröten überwintern unter Brettern, Steinen, Laub, Buschwerk oder lockerem Boden. Zur Paarungszeit Anfang März verlassen sie kurzzeitig ihren eigentlichen Lebensraum und wandern zu den Laichgewässern. Den Rest des Jahres verbringen sie in Wälder, Parks, Gartenanlagen, Obstwiesen, Hecken oder an Ufer von kleinen Gewässern. Die nachtaktiven Amphibien suchen am Tage luftfeuchte Verstecke auf, die sie nachts verlassen um nach Würmern, Schnecken, Spinnen, Insekten und anderen Kleintieren zu jagen. Dunkle, kühle Unterschlupfmöglichkeiten wie Erdlöcher, Ast- oder Steinhaufen, Gebüsche mit Falllaub oder lockere Erde fördern Kröten.

Erwachsene Glühwürmchen leben ausschließlich für die Paarung und nehmen keine Nahrung auf. Mit Hilfe der Leuchtorgane am Hinterleib des flügellosen Weibchens und des beflügelten Männchens finden sich die paarungswilligen Geschlechtspartner. Das begattete Weibchen legt seine Eier an eine feuchte, geschützte Stelle z. B. unter Steine, in die Erde oder in den Wurzelbereich von Gräsern. Die Glühwürmchenlarven ernähren sich ausschließlich von Schnecken. Diese spüren sie mit ihrem ausgeprägten Geruchssinn auf und injizieren den Weichtieren über ihre kräftigen gebogenen Kiefer lähmendes Gift. Dann verfrachten sie die Beute zum Verzehr an einen sicheren Ort. Wildblumenstreifen, Hecken und Laubbäume bieten Glühwürmchen einen geeigneten Lebensraum. Durch Laub-, Ast-, Steinhaufen und das Mulchen von Beeten werden sie im Garten gefördert, wenn auf Dauerbeleuchtung und den Einsatz des Schlegel- und Fadenmähres verzichtet wird.

Die Tigerschnecken ist eine 10-20 cm lange Nacktschnecke. Über ihren ganzen Körper sind längliche, schwarze Flecke verstreut. Sie fressen Pilze, welke, abgestorbenen Pflanzenteile, Aas und vor allem andere Nacktschnecken wie die Spanische Wegschnecke und deren Gelege. Ursprünglich im Wald lebend, besiedeln Tigerschnecken heute naturbelassene, verwilderte Plätze in Auen, Gärten und Parks. Hier finden sie feuchte Verstecke, Überwinterungsmöglichkeiten und ausreichend Futter. Schattige Plätze mit gutem Unterwuchs, beschattete Trockensteinmauern und feuchte Schächte mit lockerer Holz- oder Steinabdeckung fördern die Tigerschnecke im Garten.

 

Ausführliche Informationen zum wilden Eck für Schneckenjäger und die Förderung von weiteren Gartennützlingen im Winter erhalten Sie gern am Gartentelefon unter 039934 / 899646 montags von 13-17 Uhr. Hier beantworten wir auch gerne Ihre weiteren Gartenfragen. Weitere interessante Gartentipps finden Sie ain unserem Gartentipp-Archiv.

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