Oekologische Bewirtschaftung

 

Eine ökologische Bewirtschaftung fördert natürlichen Kreisläufe im Garten und schont Ressourcen. 

 

Kompost / Wurmbox / Bokashi

 

Komposthaufen
Der Komposthaufen nimmt im Nährstoffkreislauf des Gartens eine zentrale Stellung ein. Aus Laub, Pflanzenresten, Astwerk, Grasschnitt aus dem Garten entsteht im richtig aufgesetzten Kompost wertvoller Dünger. Wird dieser wieder auf die Beetflächen aufgebracht, versorgt er Gartenpflanzen mit wichtigen Nährstoffen und trägt zur Gesunderhaltung des Bodens bei.

 

Auf die Mischung kommt es an

Ein fachgerecht bewirtschafteter Kompost wird aus schnell verrottbarem organischem Material, Reisig oder Pflanzenstängeln und belebten Boden schichtweise aufgesetzt. Ungekochte Küchenabfälle finden hier ebenfalls Platz, so dass Reste des aus dem Garten geernteten Gemüse und Obstes dem Kreislauf wieder zugeführt werden. Ist der Kompost aufgesetzt, wird er zum Einleiten eines Wärme unterstützten Rottevorganges mit Rasensoden oder Erde abgedeckt.


Die kleinen Helfer im Boden
Regenwürmer, Asseln, Tausendfüßer, Bakterien, Pilze und viele weitere Kleinstlebewesen sorgen im Komposthaufen für die Zerkleinerung und Umwandlung der Pflanzenreste in Kompost. Weder zu schattig, zu trocken noch zu nass darf der Kompost sein. Ausreichend Sauerstoff und Wärme bei leichter Feuchtigkeit sind die optimalen Voraussetzungen, damit die Kleinstlebewesen das organische Material schnell in reifen Kompost umwandeln können. Ein windgeschützter Platz in halbschattiger Lage mit direktem Bodenanschluss ist geeigneter Platz für den Kompost.

 

Nützlingsunterkünfte


Ein naturnah gestalteter Garten bietet durch seine vielfältigen Strukturen und Nischen bereits zahlreiche Lebensräume für Nützlinge. In kleinen Gärten mit weniger Platz kann es hilfreich sein, zusätzlich Nützlingsunterkünfte zu schaffen, um so gezielt die Ansiedelung spezieller Tiere zu fördern.


Nistkästen, richtig gebaut und am richtigen Ort angebracht, können Vögeln, Wildbienen, Florfliegen Schmetterlingen oder Ohrwürmern, Igeln und Fledermäusen im Garten ein zu Hause bieten. Besonders Kinder haben Freude daran, diese Nützlingsunterkünfte zu bauen. Dabei erfahren sie viel Interessantes über die Gartenbewohner, ihre Lebensweise und ihre Bedürfnisse an den Lebensraum. Das macht das Beobachten der Behausungen noch spannender!


Auch mit natürlichen Strukturen können Lebensräume für Nützlinge gefördert werden. Strauchschnitt, Totholzhaufen oder ein morscher Baum, Laub-, Reisig- oder Steinhaufen stellen natürliche Unterkünfte für Nützlinge dar. Wichtig ist hier, dass diese Strukturen den Nützlingen langfristig zur Verfügung stehen und nicht nach wenigen Wochen oder Monaten bereits wieder beseitigt werden.

 

Regenwassernutzung


Legt man seinen Garten naturnah an und wählt standortgerechte Pflanzen aus, so ist meist eine Bewässerung zusätzlich zum Regenfall nur noch in seltenen Fällen nötig. Muss in Extremsituationen oder bei Neupflanzung dennoch gegossen werden, geschieht dies am besten mit Regenwasser. Das kalkfreie Wasser bekommt den Pflanzen besonders gut und spart aufwendig hergestelltes Trinkwasser.

 

Regenwasser sammelt sich von selbst in Regentonnen, die an unterschiedlichen Stellen im Garten aufgestellt, die Bewässerung bequem machen. Wird, z.B. für den Gemüsegarten, mehr Regenwasser benötigt, kann zusätzlich über die Regenrinne Dachwasser gesammelt werden. Wer verhindern möchte, dass Tiere im Wasserbehälter ertrinken, deckt die Tonne ab oder stellt ein Brett als Aufstiegsmöglichkeit hinein.

 

Umweltfreundliche Materialwahl


Trotz Pflanzen, Boden oder Wasserteichen… der Garten ist unser Wohnort. Als solcher will er auch nutzbar von uns eingerichtet werden. Für die nötigen Wegebeläge, Zäune, Rankelemente und anderen baulichen Strukturen im Garten können wir gezielt umweltfreundliche Materialien einsetzen. Werden Sie zu einem späteren Zeitpunkt einmal nicht mehr von uns benötigt, stellen sie keine Belastung für den Naturhaushalt dar.

 

Materialien ohne Altlast

Für Mauern, Treppen und als Wegebelag eignen sich beispielsweise regionaltypische Steine oder schadstofffreie Recyclingmaterialien wie Ziegel, Beton oder alte Pflastersteine. Wer für Pergolen, Terrassenbeläge und andere Baulichkeiten aus Holz witterungsbeständiges Lärche-, Eichen oder Robinien-Holz verwendet, kann auf schädliche Holzschutzmittel verzichten.

 

Immer durchlässig

Bodenbeläge sind wasserdurchlässig zu gestaltet. Wer pflastern will, lässt etwas breitere Fugen und verlegt seinen Weg auf ein Sandbett. Alternativ hierzu bietet sich die wassergebundenen Decken an. Beim Bau von Zäunen und Mauern darf kein durchgehendes Fundament verwendet werden. Sie stellen unüberwindbare Barrieren für viele kriechende Nützlinge, wie dem Igel, dar. Wer nach Alternativen sucht, wird entdecken, dass sich auch auf einzelnen Fundamenten schöne Zäune errichten lassen.

 

Mulchen

 

Naturgärten sind nicht nur voller Leben und Vielfalt, in Ihnen wirtschaften Menschen nachhaltig und machen sich so das Gartenleben leichter. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Mulchen.

 

Mulch für alle Gartenbereiche

Die Natur macht es uns vor: Unbedeckten Boden finden wir an kaum einer Stelle. Falllaub, abgestorbenes Pflanzenmaterial oder Äste schützen als Decke den nackten Boden. Mulchen bedeutet nichts anderes, als den Boden mit organischem Material abzudecken. Mulch erleichtert die Gartenarbeit, z.B. indem es das Aufwachsen von Unkraut verhindert. Die positiven Effekte des Mulchens können in allen Gartenbereichen genutzt werden, unter Sträuchern, in Staudenbeeten oder in Gemüsebeeten oder zwischen Beerenobst

 

Nach dem Vorbild der Natur

Mulch schützt den Boden vor Austrocknung und vor zu rascher Abkühlung. Es begünstigt durch das wärmere Kleinklima und die Lieferung toter organischer Substanz die Lebensbedingungen der Bodenlebewese. Diese sind entsprechend aktiver und halten so den Boden fruchtbar. Mulch minimiert das Kompostaufkommen, indem es wie ein Flächenkompost wirkt. Während der gesamten Vegetationszeit werden so dem Boden sukzessive Nährstoffe zugeführt. Das wirkt sich besonders im Gemüsegarten günstig aus.

 

Gemüsebeete und Kräuter


Im eigenen Nutzgarten Gemüse und Kräuter anzuziehen gewährt uns den Luxus Gesundheit pur, garantiert biologisch angebaut und auf unseren Geschmack abgestimmt zu ernten. Vom Balkon über das selbst errichtete Hochbeet bis zum klassischen Gemüsegarten reichen die Möglichkeiten unsere Nahrungsmittel selbst zu produzieren und uns mit frischem Gemüse selbst zu versorgen. Die Vielfalt der Gemüse, Früchte, Formen, Geschmäcker unserer Kulturpflanzen zu entdecken schenkt Lebensfreude und erdet inmitten des Alltags unserer schnelllebigen Zeit.

 
Abenteuer Gemüsebeet
Gemüse anzubauen und zu ernten ist ganz ohne Gift und chemische Dünger möglich. Wir müssen uns dabei nur auf altes Wissen besinnen. Natur im Garten MV hat dieses zusammengetragen. Wer sich auf das Abenteuer Gemüsebeet einlässt, wird mit unseren Tipps und Tricks wie von selbst in die Welt der Komposttees, Brennnesseljauchen, Gesteinsmehle, des Mulchens, der Fruchtfolge und der Mischkultur hineinwachsen.


Vielfalt der Kräuter
Duftend, würzende, heilend – Kräuter sind in aller Munde. Wer seine Kräuter in die Nähe seiner Küche pflanzt oder gar auf dem Fensterbrett zu stehen hat, erfährt, wie einfach und schnell mit ein bisschen Schnittlauch, ein Paar Blättchen Zitronenmelisse oder Basilikum die Gesundheit in die Küche einzieht. Wer sich davon begeistern lässt, wird bald für sich die Tiefen der Kräuterwelt entdecken: die Kräuter für die Hausapotheke, für den Pflanzenschutz im Gemüsegarten, für Räucherwerk oder Potpourris u.v.m.. Von Sonne bis Schatten, für alle Plätze gibt es nutzbare Kräuter, die mit Ihren Blüten zudem noch Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und Schmetterlinge anziehen.

 

Obstgarten und Beerensträucher


Obstbäume und Beerensträucher erfreuen uns mit saftigen Früchten und Beeren. Für Kinder sind Sie ein Naschvergnügen, für Erwachsene verbindet sich mit ihnen die Freude am Selbstgemachten, sei es der frisch gebackene Apfelkuchen oder die selbst gemachte Kirschmarmelade.


Lust auf Fruchtiges  
Wer Lust auf Fruchtiges hat, kann sich bei guter Planung von Mitte Juni bis zum Ende der Saison mit frischem Obst aus dem eigenen Garten versorgen. Beginnend mit den Erdbeeren, gefolgt von frühen und späten Johannisbeeren und Stachelbeeren, Himbeeren, Kirschen, Heidelbeeren bis hin zu den zu unterschiedlichen Zeiten fruchtenden Mirabellen, den spätsommerlichen Birnen, Brombeeren und den zahlreichen Apfelsorten reicht die Palette der Kultur-Obstsorten. Mit den Beerensträuchern lassen sich auch weniger sonnige Bereiche und schmale Beetstreifen noch für den Obstanbau nutzen. Mit Spalierobst, Spindelbusch oder Hochstamm stehen für jede Gartengröße Obstbäume zur Auswahl.


Wohnraum für Nützlinge
Beerensträucher sind typische Wald- und Walsaumgehölze. Sie vertragen auch noch halbschattige Standort am Rande von Gehölzen. Im Herbst hier abgelagertes Laub und organisches Material fördert die Humusbildung und den Ertrag der Sträucher. Strukturen von Bäumen, Sträuchern, Blüten und Früchten sind auch Nahrung und Lebensraum für Vögel, Insekten, Säugetiere wie Fledermäuse und Siebenschläfer. So bieten die Obstbäume und Beerensträucher mit ihrer frühen Blüte nicht nur Insekten eine frühe Nahrungsquelle, sondern ziehen viele andere Nützlinge in den Garten.

 

Mischkultur, Fruchtfolge und Gründüngung


Mischkultur, Fruchtfolge und Gründüngung sind die grundlegenden Verfahren zur Gesunderhaltung und Verbesserung des Bodens.


Fruchtfolge

Die Gemüseflächen werden in mindestens vier Felder eingeteilt, die jährlich rotierend mit anderen Kulturpflanzenarten bepflanzt werden, so dass keine Kulturpflanze zweimal am selben Standort angebaut wird. Innerhalb der Flächen werden die Pflanzen nach Ihrem Nährstoffbedarf zusammengestellt. Es werden Stark, Mittel- und Schwachzehrer unterschieden.

 

Mischkultur

Unter Mischkultur versteht man den Anbau von unterschiedlichen Pflanzen miteinander, die so kombiniert werden, dass ihre gegenseitige begünstigende Wirkung aufeinander Schutz vor Krankheiten und Schädlingen bietet und der Wachstumsraum optimal ausgenutzt wird. So schützen sich Karotte und Möhre gegenseitig vor Gemüsefliegen, Tagetes ziehen Drahtwürmer an, die so nicht die Kartoffelknollen befallen.


Gründüngung

Gründüngungspflanzen dienen der Revitalisierung des Bodens. So sammeln Lupinen Luftstickstoff und Ölrettich sorgt mit seinen tief reichenden Wurzeln für die Durchlüftung des Bodens. Unbewachsener, kahler Boden sollte daher mit Gründüngung angesät werden, sofern er nicht mit Mulch bedeckt wird. Gründüngung wird in den Boden oberflächlich eingearbeitet oder als Mulchmaterial weiterverwendet. Durch ihre positive Wirkung auf Humusgehalt und Bodengefüge trägt sie dazu bei, dass wir im Garten nicht mit Forke oder Spaten umgraben müssen.

 

 

 

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