Kernkriterien

 

Die Basis eines Naturgartens ist die Einhaltung der  Kernkriterien.

 

Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide

 

Chemisch-synthetische Pestizide belasten bei ihrer Produktion und durch ihre Ausbringung die Umwelt. Steht eine Pflanze an einem für sie geeigneten Standort, sind Pflanzenschutzmittel meist nicht notwendig.

In der Natur finden die für Region und Mikroklima typischen, passenden Pflanzen zusammen und überleben in stabilen Gesellschaften. Daran orientieren wir uns im naturnahen Garten und freuen uns über die bunte Vielfalt.

Vorbeugen und Stärken stehen für uns daher an erster Stelle – durch den Verzicht auf chemischen Pflanzenschutz* wird ein ökologisches Gleichgewicht zwischen „Schädlingen“ und „Nützlingen“ im Garten erst möglich. Lernen wir wieder ein wenig Gelassenheit. Unsere Blattläuse fressenden Helfer im Garten brauchen eben immer auch einige der Läuse, um sich entwickeln und vermehren zu können.

Meist reichen ganz einfache Maßnahmen aus, um Pflanzen gesund zu halten – spritzen wir Blattläuse doch einfach mit einem Wasserstrahl ab oder schneiden Triebe zurück, die von Mehltau befallen sind. Und für den „Notfall“ stehen uns genug ökologische Mittel zur Verfügung, um schonend eingreifen zu können.

 

Tipps zum vorbeugenden Pflanzenschutz:

  • Auswahl geeigneter Pflanzen (standortgerecht, vorwiegend regionaltypisch)
  • nachhaltige und schonende Bodenpflege
  • Förderung von Nützlingen

 

Verzicht auf chemisch-synthetische Dünger

 

Kunstdünger sind leicht wasserlöslich und können so unser Grundwasser belasten. Die Erfahrung zeigt auch, dass die meisten Gärten mit Nährstoffen eher überversorgt sind. Pflanzen benötigen ihre Nahrung in einem ausgewogenen Verhältnis und das am besten in einem gesunden Substrat. Organische Düngung in Form von Kompost aus dem eigenen Garten, Mulch, selbst hergestellte Jauchen und Brühen trägt zu einem stabilen und belebten Boden bei, in dem die Nährstoffe für unsere Pflanzen optimal verfügbar sind. Wer seinen eigenen Kompost herstellt, der erlebt hautnah, wie sich die Kreisläufe der Natur im Garten schließen. So vermeiden wir Transporte und vermindern unsere Müllmengen.

Deshalb verzichten wir im Naturgarten auf chemisch-synthetische Düngemittel und arbeiten mit organischen Düngern und Pflanzenstärkung, was den Aufbau und die Erhaltung eines gesunden Bodens gewährleistet:

 

Tipps zur organischen Düngung:

  • Kompost
  • Brühen und Jauchen
  • Mulchen
  • Gründüngung


Verzicht auf Torf

 

Torf entstand über die Jahrtausende in Mooren, sehr wertvollen und in Mitteleuropa selten gewordenen Naturlandschaften. Um Torf abzubauen, müssen Moore entwässert werden. Dadurch stirbt dieser Lebensraum mit all seinen seltenen Tieren und Pflanzen. Ökologisch Gärtnern heißt, sich an der Nachhaltigkeit des eigenen Verhaltens zu orientieren. Da Torf kein nachwachsender Rohstoff ist und über weite Strecken transportiert werden muss, vermeiden wir seinen Einsatz. Moore sind auch für den Klimaschutz von unschätzbarem Wert, da sie riesige Mengen an CO2 binden. Im Naturgarten verwenden wir daher Pflanzen, die zum Wachsen keinen Torf benötigen – und von diesen gibt es eine große Vielfalt.

 

„Natur im Garten“ konnte in diesem Bereich eine Marktveränderung einleiten: Mittlerweile steht uns ein reiches Sortiment an torffreien Substraten für den Hausgarten zur Verfügung. Spezielle Laubkomposte versorgen Pflanzen, die ein etwas saureres Milieu bevorzugen. Nachhaltig zu handeln heißt hier, rechtzeitig Alternativen zu Torf zu finden, um in Zukunft beides genießen zu können: lebendige Moore und eine vielfältige Gartenkultur.